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Einladung – Sudetendeutsche Landsmannschaft

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Im Rahmen der Überlegungen zum diesjährigen Symposium im November 2025, das dem Thema der deutsch-tschechischen Beziehungen gewidmet ist, haben Mojmír Jeřábek und Milan Uhde einen Text verfasst, der mit einer Einladung an die sudetendeutschen Landsleute schließt, ihr Treffen im Jahr 2026 in Brünn abzuhalten. Dieser Text wurde von sechsunddreißig Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens unterzeichnet, die sich mit dessen Inhalten identifizieren.

Auf Anraten einiger Unterzeichnender wurde die Veröffentlichung bewusst auf die Zeit nach dem 5. Oktober 2025 verschoben, um zu vermeiden, dass der Text im Vorfeld der Wahlen als Vorwand für eine nationalistische Kampagne missbraucht wird. Freunde des Festivals Meeting Brno, die die Sudetendeutsche Landsmannschaft bereits im Juni dieses Jahres nach Brünn eingeladen haben, haben sich nun freundlicherweise bereit erklärt, die Verbreitung dieser Initiative zu unterstützen. Sie stellen nicht nur organisatorische Hilfe zur Verfügung, sondern bieten auch eine Kontaktadresse an, an die interessierte Bürgerinnen und Bürger ihre Zustimmung zu dem nachfolgenden Text und den darin enthaltenen Namen der Unterzeichnenden senden können.

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde!

Der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ruft nicht nur Feierlichkeiten hervor, sondern wirft auch Fragen über die Vergangenheit auf. Mit diesen Fragen haben wir uns bei der Vorbereitung des Symposiums beschäftigt, das wir alljährlich in Brünn zum Thema der in den böhmischen Ländern geborenen deutschsprachigen Literatur veranstalten. Der diesjährige Jahrgang trägt den Titel Hommage an Jürgen Serke. 

Wir wollen den Schriftsteller und Journalisten würdigen, der in seinem Buch „Böhmische Dörfer“ das literarische Atlantis entdeckte: Er stellte Dutzende von Porträts deutscher Autoren vor, die tschechoslowakische Staatsbürger waren, aber nach dem Krieg ihre Staatsbürgerschaft verloren und in ihrer ehemaligen Heimat in Vergessenheit gerieten. Auch unser Freund Serke war ein Vertriebener – eines Morgens wachte er mit seinen deutschen Eltern auf Befehl Stalins in Polen auf. Auf dem international besetzten Symposium wird auch über den politischen Kontext gesprochen: über die Vertreibung, die die europäischen Nationen wie ein Unglück und Übel traf.

Leider sehen viele Menschen in Vertreibungen immer noch ein Mittel zur Lösung politischer Probleme. Vor nicht allzu langer Zeit riet der ehemalige tschechische Präsident Zeman der israelischen Führung, dasselbe mit den Palästinensern zu tun. Er bezog sich dabei auf das tschechoslowakische Beispiel, das inzwischen achtzig Jahre alt ist. Unlängst trug der amerikanische Präsident Trump die gleiche Idee vor. In diesem Zusammenhang werden die Organisatoren und Teilnehmer des Brünner Symposiums zweifellos an das Schicksal der deutschen Landsleute denken, die nach dem Krieg gezwungen waren, sich von ihrer Heimat zu trennen.

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat in ihrer Mitte Mitglieder, die den Abschied am eigenen Leib erfahren haben, doch sind es meist jüngere Menschen, Kinder und Enkel, die auf die Erinnerungen ihrer Eltern und Großeltern angewiesen sind. Es geht jedoch nicht nur um sie. Die deutschen Einwohner lebten seit vielen Jahrhunderten in den böhmischen Ländern. Unsere gemeinsame Geschichte erzählt von fruchtbarem Zusammenleben und auch von ernsten Konflikten. Kriegsleid und Vertreibung verwandelten die komplizierten Beziehungen in Hass, der zwischenstaatlichen Tragweite erlangte. 

Wir sind davon überzeugt, dass wir in den achtzig Nachkriegsjahren als Nachbarn den Weg von der Feindseligkeit über die Bemühungen um gegenseitiges Verständnis bis hin zur Versöhnung zurückgelegt haben; diese Versöhnung wurde auch von den verfassungsmäßigen Vertretern unserer beiden Länder im Geiste eines freundschaftlichen Konsenses bestätigt. Wir glauben, dass die Zeit gekommen ist, diesen Konsens zu vertiefen: den ehemaligen Landsleuten und ihren Nachfahren die Hand zu reichen.

Wir laden sudetendeutsche Landsleute ein, im Jahr 2026 ein Treffen in Brünn abzuhalten. Tschechische Künstler, Philosophen, Historiker, Soziologen, Lehrer, Politiker, Publizisten und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben diesen Text gelesen und der Einladung zugestimmt:

Miloš Doležal

Tomáš Halík

Josef Holcman

Matěj Hollan

Petr Hruška

Karel Hvížďala

Mojmír Jeřábek

Dora Kaprálová

Vladimír Karfík

Pavel Kosatík

Jiří Kratochvil

Eda Kriseová

Daniel Kroupa

Mikuláš Kroupa

Josef Mlejnek

Bedřich Moldan

Dobrava Moldanová

Petr Oslzlý

Petr Pithart

Bolek Polívka

Petr Pospíchal

Jaroslav Rudiš

Pavel Rychetský

Břetislav Rychlík

Vít Slíva

Olga Sommerová

Jiří Suchý

Jan Šabata

Anna Šabatová

Marcela Šabatová

Pavel Švanda

Kateřina Tučková

Milan Uhde

Ondřej Vaculík

Jan Vedral

Alena Zemančíková

V Brně 6. června 2025

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